Endlich ein Dach für unsere Terrasse
Spätestens wenn die Terrasse nach den ersten warmen Frühlingstagen endlich perfekt fertig eingerichtet ist und der erste Regenschauer naht, sehnt sich wohl jeder nach einem Terrassendach, das uns das mühsame Einsammeln von Polstern, Möbeln und Dekogegenständen erspart. Wie entspannt war es doch früher, als man draußen einfach einen Teaktisch mit Stühlen stehen hatte. Regen, Unwetter na und ? Seit der Essplatz von der Gartenlounge mit bequemen Polstern verdrängt wurde, schielt man leider auch immer mit einem Auge auf den Wetterbericht oder noch besser man lädt sich gleich den Regenradar aufs Smart Phone damit man auch wirklich immer schneller als der Regen ist.
Genauso ging es mir auch die letzten Jahre. Mit dem Einzug der Bambusmöbel, die eigentlich sowieso immer unter Dach stehen sollten, wurde ich zum Sklaven unserer Terrasse. Zum Glück hatten wir wenigstens eine Markise, die nachts die Feuchtigkeit und tagsüber kurze spontane Schauer abhielt. Nach einigen Jahren des Polster Hin- und Herschleppens reichte mir es schließlich. Ein Dach musste her.
Kaum hatte ich mich dazu entschieden, kamen aber auch sogleich die Zweifel und Fragen:
Wie wird das vom Wohnzimmer aussehen? Passt es überhaupt zum Stil unseres Hauses? Nimmt es nicht zuviel Licht weg? Gibt es einen Hitzestau darunter? Wie beschattet man es?
All diese Themen haben mich dann erstmal wieder ausgebremst. Irgendwann war der Leidensdruck dann aber doch so groß war, dass ich es schließlich durchgezogen habe.
Für mich kam nur eine Holz/Glas Konstruktion in Frage. Aluminium ist sicherlich pflegeleichter gefällt mir persönlich aber überhaupt nicht und hätte auch gar nicht zu unserem Haus gepasst. Weiterhin wollte ich auf gar keinen Fall in der Mitte der Terrasse einen Stützpfosten, was bei einer Dachbreite von 10,5 Metern eigentlich statisch unmöglich ist. Zum Glück weiß unser Handwerker, der meine “Spezialprojekte” immer umsetzen muss, dass es bei mir keine Diskussionen gibt … also überlegte er sich wieder einmal etwas…
Um die Last zu tragen wurden die beiden über 5m langen Fußpfetten (so heißen die Querbalken) in der Mitte beidseitig mit langen Stahlpatten verschraubt. Auch bei der Dachneigung verhandelte ich um jeden Zentimeter. Ich wollte es so gerade wie möglich. Die geringe Dachneigung verhindert zwar, dass das Glas durch den Regen optimal gereinigt wird, da wir aber darüber sowieso den Balkon mit Wasseranschluss haben, kann ich das auch schnell mal mit dem Gartenschlauch erledigen. Nur die fürchterliche Dachrinne, die natürlich noch weiß wird, musste leider sein. Bei der riesigen Dachfläche kommen bei Regen ziemliche Wasserfluten zusammen, die sonst ungebremst auf den Rasen platschen und dort nicht nur auf Dauer einen Graben hinterlassen, sondern auch Dreck auf die Terrasse spritzen. Das Fallrohr habe ich allerdings weggelassen und es spontan durch eine Bambusstange ersetzt, an der das Wasser wesentlich hübscher entlang läuft.
Nach den Vorarbeiten, wie Fundamente setzen usw. ging der eigentliche Aufbau der Überdachung ruckzuck und wir waren vom ersten Moment begeistert. Unser Haus hat ein neues Zimmer dazu gewonnen, das übrigens vom Wohnzimmer aus auch gut aussieht.
Die alte Markise wurde über die Seitenterrasse gehängt und passt dort wie angegossen. Für das Glasdach wollte ich gleich eine komplette Beschattung direkt über dem Glas, da ich dachte, dass es sonst zu heiß werden würde. Als jedoch die ersten Sonnenstrahlen kamen, merkten wir, dass dies gar nicht notwendig ist. Die angebrachten Vorhänge und der Balkon spenden überraschend viel Schatten, sodass eigentlich nur ein kleiner Sonnenschutz notwendig ist. Auch der befürchtete Hitzestau blieb bisher komplett aus, da alle Seiten offen sind.
Im Moment reicht uns ein Tarnnetz zur Beschattung aus. Ich mag den Schattenwurf sehr. Leider habe ich nicht die optimale Größe gefunden. Daher wird es nochmal getauscht. Am meisten habe ich mich über das Anbringen der Vorhänge gefreut. Das war schon von Anfang an mein Plan und sie schaffen soviel Atmosphäre. Die Terrasse geht nach Süden und morgens haben wir daher noch keine Sonne hier, sondern nur ein Stück weiter vorne. Jetzt wird das Sonnenlicht von den Vorhängen aufgefangen und wir haben dadurch ein herrliches Lichtspiel. Überhaupt ist der Lichteinfall dadurch zu jeder Tageszeit ein Traum. Durch die Reflektion haben wir im Wohnzimmer jetzt sogar mehr Helligkeit als vorher. Damit die Vorhänge nicht zu sehr wehen, habe ich in den Saum Bleischnüre (200g/m) eingelegt. Das ist unbedingt notwendig, da sie sonst wirklich nur quer in der Luft hängen würden.
Abends wenn es mal kühler ist, werden sie einfach komplett zugezogen und halten so die Terrasse gemütlich warm. Seit Neuesten verwenden wir sie auch als Leinwand um Filme anzusehen. Wie ihr seht, mit so einem Terrassendach braucht man glatt kein Wohnzimmer mehr.
Aber das Schönste ist tatsächlich im Regen draußen zu sitzen und dem prasselnden Topfen zuzuhören. Mein Mann nennt das dann immer unseren Campingurlaub.
Genießt die Sommertage,
eure Anette
Sophiagaleria
Huhu Anette, das Glasdach ist der Knaller, sieht super aus!! Und Dein neues Blog Design auch!
Irgendwann komme ich Dich besuchen, ich freue mich schon. Liebe Grüße aus Köllefornia, Sophie
Anette
Freut mich, dass es dir gefällt. Das Blog Makeover war wirklich überfällig. Jetzt habe ich wieder viel mehr Lust auf Bloggen. LG, Anette
Christel
Ach wie mega schön Anette ❤️ das gefällt mir richtig gut und ich muss meine Abneigung gegen ein Vordach glatt revidieren 😉 So in der Kombi Holz mit Glas würde es mir auch richtig gut gefallen . Auch die Vorhänge sehen klasse aus… die habe ich an der Poolterrasse als Sichtschutz geplant 😅🤗
Liebste Grüße und genieße den Abend
Christel